Letztes Wochenende war Hannah Frey von Projekt: Gesund leben hier in München. Und ich konnte einen Platz im “Projekt: Zuckerfrei” Workshop ergattern. Einen Tag lang mit anderen Menschen, die auch zuckerfrei leben möchten, zusammen zu kochen: die Idee fand ich faszinierend! Und hier nun mein Erfahrungsbericht, wie es mir im Workshop und danach erging.
Der Tag begann um 11 Uhr in der Küche von Koch Dich glücklich. Die Küche war vielleicht etwas klein für die 20 TeilnehmerInnen, aber es hat alles gut geklappt. Ich war in einer Fünfergruppe mit wunderbaren Mädels. Die Stimmung war super! Alle haben mit viel Spaß geschnibbelt, püriert, gekocht und gerührt.
Was ich besonders toll fand war, dass jede Gruppe jedes Rezept zubereitet hat. So haben wir innerhalb von ein paar Stunden immerhin 10 Rezepte umgesetzt! Es war gut, alles selber gemacht zu haben. Und jede Gruppe hat dann am Ende auch ihr “eigenes” Essen gegessen. Und die Reste konnte man mit nach Hause nehmen.
Allerdings war von Hannah geplant, dass wir alle zusammen essen, nachdem alle Gruppen alles zubereitet haben. Und das war für mich etwas schwierig. Ich hatte nicht so viel gefrühstückt, weil ich dachte, ich würde den ganzen Tag nach und nach die verschiedenen Sachen essen. Deshalb haben wir in meiner Gruppe, als unsere Smoothiebowls fertig waren, schonmal ein wenig genascht. Sonst wäre der Rest der Zeit wohl nicht ganz so entspannt abgelaufen, mit leerem Magen!
Die verschiedenen Rezepte (z.B. Energyballs, Brownies, Salatdressings) waren super beschrieben, so dass sie einfach nachzukochen waren. Zumal Hannah natürlich auch alle Fragen beantwortet hat.
In der Küche gab es für jedes Rezept eine Kochstation, wo alle Zutaten bereitlagen. Das war sehr bequem. So’n bißchen dieses Fernsehkochgefühl à la “ich hab da mal was vorbereitet”. 🙂
Die Rezepte waren recht verschieden und passten doch gut zusammen. Für meinen Geschmack waren sie etwas zu süß (dazu sag ich gleich noch was). Aber wie Hannah auch am Anfang des Workshops gesagt hat, es ging eben vor allem darum, zu zeigen, wie man was Süßes ohne Haushaltszucker zubereiten kann. Klar, dass auf der Rezepteliste keine Gemüsesuppe steht, die man normalerweise eh zuckerfrei kochen würde! Stattdessen gab es Salatdressings und verschiedene süße Sachen. Und ich habe auch einige Ideen mitgenommen, einige Rezepte werde ich ganz sicher zuhause nachkochen.
Für die süßen Teile hatte Hannah schon Trockenpflaumenpürree vorbereitet. Das ist wirklich sehr angenehm, wenn das vorbereitet im Kühlschrank steht. Und eine gute Idee für den Alltag zuhause. Denn dann ist es vom Aufwand her kein Unterschied, ob man nun die Zuckertüte rausholt oder das Pürree.
ABER. Und jetzt kommt ein sehr persönliches Aber. Ich habe am Abend gemerkt, dass das alles zuviel Süß war für mich. Ich hab mal ausgerechnet, insgesamt war in meiner “Portion” an dem Tag ca. 80g Trockenfrüchtepürree*. Hinzu kam noch etwas Obst (Bananen, Erdbeeren, Himbeeren). Klar, ich hab nicht alles sofort gegessen. Ich hab auch was mit nach Hause genommen und mit meinen Kindern gegessen. Aber schätzungsweise hab ich an dem Tag ca. 60g Trockenfrüchte gegessen, und davon sind streng genommen 38% Zucker, also ca. 23g.
Und ich hab am Abend mit Kopfschmerzen und schlechter werdender Laune gemerkt, dass das zuviel war für mich. Ich hatte es in den 9 Tagen vor dem Workshop geschafft, gar nix Süßes mehr zu essen. Kein Zucker, kein Honig, kein Agavendicksaft, kein Stevia, kein Süßstoff, keine Trockenfrüchte, gar nix. Und dann an einem Tag >20g Zucker zu mir zu nehmen war wohl too much für mich. Das war auf jeden Fall interessant, dass mein Körper da so direkt reagiert hat!
Und bevor das irgendjemand falsch versteht, das ist keine Kritik! Dass das bei mir so war, liegt ja an mir!
Ich möchte daher nochmal ganz deutlich sagen: ich würde den Workshop jedem empfehlen und ich würde ihn ganz sicher auch wieder buchen – ich finde es unglaublich toll, dass es einen zuckerfreien Kochkurs gibt. Ich fand den Austausch mit den anderen Frauen aus meiner Gruppe hochinteressant und beruhigend. Einfach mal zu merken, dass es anderen ganz ähnlich geht wie mir. Das hat mir sehr gut getan!
Beim nächsten Workshop würde ich nur versuchen, nicht ganz so viel zu essen. Und natürlich ist das sowieso eine Ausnahmesituation. Normalerweise würde man ja nicht so viele Rezepte mit Trockenfrüchten an einem Tag zubereiten und direkt verspeisen!
Alles in allem fand ich den Workshop wirklich wunderbar. Ich kann nur jedem empfehlen, wenn Hannah Frey bei Dir in der Nähe den “Projekt: Zuckerfrei” Workshop anbietet: geh hin! Probier es selber aus, entdecke neue Rezepte und tausche Dich “offline” mit anderen aus, die auch zuckerfrei leben wollen.
Angelika
* Meine Berechnung zum Trockenfrüchtepürree: In den Rezepten waren insgesamt 50g + 1 EL(=20g) + 75g + 3 EL(=60g) + 80g + 4 EL(=80g) Trockenpflaumenpürree und 75g Apfelringe drin. Macht insgesamt 440g Trockenfrüchte , geteilt durch 5 Personen in meiner Gruppe = 88g pro “Portion”.