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#zuckerfreieGesichter: Anita vom Running-Mami Blog

Als ich angefangen habe, mich zuckerfrei zu ernähren, da kannte ich niemanden persönlich, die oder der das schon gemacht hat. In meinem Freundeskreis und meiner Familie war niemand zuckerfrei.

Das ist nun schon ein paar Jahre her. Zum Glück weiß ich inzwischen, dass es noch viel mehr Menschen gibt, die sich zuckerfrei ernähren.

Und deshalb hatte ich eine Idee: ich möchte diese Menschen vorstellen! Und zwar in meiner Interviewreihe #zuckerfreieGesichter. Damit wir die Erfahrungen aus unserem zuckerfreien Leben austauschen. Damit wir wissen, dass wir nicht alleine sind.

Diesmal spreche ich mit Anita Kunz. Sie ist auch Bloggerin und schreibt auf ihrem Running-Mami Blog über Fitness, Lifestyle, Mama-Sein und wie man als Familie zuckerfrei lebt.

Foto: Anita Kunz

Lass uns mal ganz vorne anfangen: was war der Auslöser dafür, dass Du Dich in das Abenteuer “zuckerfrei essen” gestürzt hast?

Es kam schleichend. Nach einer Ernährungsumstellung, während dieser ich ganz automatisch Zucker reduzierte, fing ich an, mich vertieft mit dem Thema aueinander zu setzen. Ich probierte viel aus. Kompletter Verzicht auch auf Zuckerersatz, Verzicht “nur” auf raffinierten Zucker und Mischformen. Mit einer Family im Rücken stellte das Thema und vor allem die Umsetzung große Anforderungen an mich. Mittlerweile habe ich für mich und die Familie unseren Weg gefunden, der zu unserem Lifestyle passt.

Ja, als Familie zuckerfrei zu leben ist eine Umstellung. Wie bist Du denn vorgegangen beim Zuckerentzug? Hattest Du ein Buch, das Dir geholfen hat? Ein Programm? Eine Ernährungsberaterin?

Ich habe großes Interesse an Ernährungsthemen und war und bin sehr wissbegierig. Ich habe mir alles selbst zusammen gesucht und mich mit dem Thema aueinandergesetzt. Ich lese viele Blogs umd folge einigen passenden Accounts bei Instagram. Das Buch “Zuckerfrei, die 40-Tage-Challenge” von Hannah Frey* ist bisher mein einziges. Es begleitete mich in meiner komplett zuckerfreien Zeit, die ich übrigens im Blog festgehalten habe, und ist eine tolle und übersichtliche Sammlung von allem, das man sicher wissen muss.

Ich bilde mich gerade zur Ernährungstrainerin weiter, was der Sache natürlich entgegen kommt und mein Wissen bündelt, so dass ich es auch vernünftig weitergeben und coachend für andere bei Ernährungsfragen da sein kann. Das macht mir wirklich viel Spaß und fägt.

Zuckerfrei bedeutet ja für jede etwas anderes. Manche verzichten komplett auf zugesetzten Zucker, andere essen auch mal Datteln, Süßstoffe etc. Wie machst Du das?

Ich verwende Zuckerersatz und esse auch mal Trockenfrüchte. Wir verzichten außerdem nicht komplett auf Zucker. Ich lege mein Augenmerk besonders auf den versteckten Zucker. Den, den man nicht erwartet und sieht. Sprich vor allem auf Convenience Food. Bei einem Stück Schoggi oder Kuchen weiß ich wenigstens, worauf ich mich einlasse. In einem Joghurt hingegen oder TK-Rahmspinat beispielsweise, würde ich nicht unbedingt Zucker erwarten, doch genau dort lauert er und das leider nicht zu knapp.

Für mich war, nach all den verschiedenen Versuchen, diese Variante die Alltags- und Familientauglichste. Denn ich bin der Meinung, es darf nicht in Stress ausarten, sonst gibt man logischerweise auf und das tat es in meinem Fall, nebst Job und Familie mit der Variante “komplett zuckerfrei”. Und gerade mit schulpflichtigen Kids muss für uns ein Leben in der Gesellschaft weiter möglich sein. Außerdem brauche ich beim Sport manchmal einen Energieboost, um Leistungsabfall zu verhindern. Gerade bei Läufen über 60 Minuten und unter Zeitdruck. Da hilft Zucker am Schnellsten und ist deshalb für mich ok. Dort geht es aber nicht um Genuss, sondern um eine zweckmässige Lösung.

Was hast sich für Dich verändert, seit Du zuckerfrei isst?

Ich fühle mich wohler, ausgeglichener und finde es erholsam, dieser ständigen Lust nach zuckerhaltigen Süssigkeiten nicht mehr ausgeliefert zu sein. Und ich empfinde Geschmack intensiver. Weizen-Teigwaren schmecken mit beispielsweie nicht mehr so gut. Dafür mag ich Gemüse super gern und schmecke es richtig und ich experimentiere gerne mit verschiedenen Gewürzen.

Die Familie nahm es nach erster, kurzer Skepsis sehr positiv auf und weiss nun einfach, dass wir darauf schauen. Im Freundeskreis konnte ich sogar schon zur Nachahmung inspirieren und auch sonst stößt das Thema auf Interesse und ich werde oft darauf angesprochen.

So erging es mir auch. Anfangs große Skepsis aber inzwischen sind auch andere in meiner erweiterten Familie zuckerfrei geworden.

Was machst Du in den Momenten, wenn der große Heißhunger auf Süßes kommt? Hast Du irgendwelche Tricks, Tipps oder Geheimrezepte? 

Nüsse mag ich gerne. Und ich probiere immer wieder auch Rezepte in zuckerfrei umzubauen. Das macht mir Spass und liefert gleich Content für meinen Blog. Der New York Cheescake (Anm: mit Erythrit und Aprikosenmus gesüßt) ist bisher mein Favorit.

Außerdem hilft mir persönlich der Sport dabei sehr. Wenn ich zu genug Bewegung komme, ist Heißhunger auf Süßes kaum Thema und ich fühle mich dann auch sonst viel ausgeglichener.

Ich habe auch gemerkt, dass es mir hilft, wenn ich möglichst viel Gemüse esse. Verrätst du uns Dein liebstes Gemüsegericht?

Ich mag unheimlich gerne Rohkost mit Hummusdip oder selbstgemachter Guacamole. Oder ich schnibble verschiedene Gemüse klein und rührbrate sie. Den Kindern juble ich das Gemüse gerne als selfmade Sauce unter.

Und meine letzte Frage: was rätst Du denen, die gerade am Anfang stehen? Was ist Dein Ratschlag für all diejenigen, die alleine oder als Familie zuckerfrei werden möchten:

Ich blogge regelmässig darüber und hier habe ich meine Einsteigetipps für Familien zusammengestellt. Bei mir ist die Vereinbarkeit von zuckerfrei(er) mit Family das Thema. Das Wichtigste finde ich ist, den Schritt zu gehen und jede Veränderung hin zu weniger Zucker als positiv anzusehen. Man muss nichts perfekt oder sich wahnsinnig machen. Man muss den Weg finden, der zum eigenen Leben passt und genau deshalb auch umsetzbar ist.

Ja, das stimme ich Dir zu. Als Familie zuckerfrei zu leben ist nicht ohne. Aber auch da findet jede Familie den eigenen Weg.

Vielen Dank, dass Du meine Fragen so offen beantwortet hast!

Und falls Du, liebe Leserin noch mehr Interviews lesen möchtest, hier findest Du die anderen: #zuckerfreieGesichter!

Angelika

 

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