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Wie ich gemerkt habe, dass ich zuckersüchtig bin

wie ich gemerkt habe, dass ich zuckersüchtig bin

Im Herbst 2013 war’s soweit: ich wusste, ich muss was ändern. Damals habe ich jeden Tag mit einer Portion Müsli mit viel Honig begonnen. Vormittags gab es Schokolade und Kekse. Zum Mittagessen irgendwas mit Pasta oder Reis und Gemüse. Zum Kaffee gab es meist Kuchen oder süße Stückchen. Abends habe ich gerne Suppen gegessen und wenn die Kinder dann im Bett waren bin ich als erstes zum Kühlschrank und habe mir noch einige Stücke Schoki reingeschoben. Am liebsten Ritter Sport Joghurt.

Insgesamt kam ich über den Tag verteilt auf 3-5 Tafeln Schokolade plus Kekse, Kuchen, Honig etc.

Das Einzige, was nicht süß war, war mein Trinken. Zum Glück habe ich schon immer gerne einfach Wasser getrunken. Und Zucker im Kaffee oder Tee habe ich mir vor ein paar Jahren abgewöhnt.

Aber am schlimmsten war der Weg zur Krippe, wenn ich losgegangen bin, um meine Kinder abzuholen. Auf der Strecke liegt nämlich ein kleines Geschäft. Und da bin ich fast jeden Tag rein und habe mir eine Kinderschokolade gekauft. Und die habe ich auf den 350 Metern bis zur Krippe komplett aufgegessen. Einfach so.

Und das habe ich monatelang gemacht. MONATELANG.

Ich habe schon immer gerne genascht, keine Frage. Und ich konnte auch noch nie verstehen, wie man nur ein kleines Stückchen Schokolade essen kann. Bei mir hat eine Tafel noch nie länger als einen Tag “gehalten”.

Aber diese Mengen, die ich mir da reingeschoben habe, das war nicht mehr normal. Und das wusste ich auch. Es fühlte sich an wie eine Sucht. Ich musste mir eingestehen: ich bin zuckersüchtig.

Ich hatte das Gefühl, dass ich mich selbst vergifte. Es ging mir richtig schlecht, körperlich und psychisch.

 

Also habe ich mir überlegt, dass ich einfach aufhöre, Zucker zu essen. Haha, da gingen die Probleme erst richtig los.

Sobald ich nämlich mir vorgenommen habe: “morgen isst Du nix Süßes” habe ich Panikattacken bekommen. Existenzielle Panikattacken. Ich habe wirklich gedacht: “wenn ich nix Süßes mehr esse verhungere ich”.

Und natürlich war mir sofort klar, dass das Quatsch ist. Aber die Panikattacke hat das nicht gestört. Die war einfach weiter da. Und ging erst weg, wenn ich was Süßes gegessen habe.

In meiner Verzweiflung habe ich gegoogelt. Und festgestellt, dass ich nicht allein bin. Dass es noch mehr gibt wie mich. Zuckersüchtig. Und vor allem habe ich ein Buch gefunden. Von Inke Jochims: Süchtig nach Süßem? So schaffen Sie den Zuckerausstieg*.

Es ist ein 10-Wochen-Programm. Man fängt mit kleinen Schritten an. Im Inhaltsverzeichnis steht erst für die 7. Woche: Ich brauche keine Schokolade. Das konnte ich mir vorstellen. Siebte Woche fühlte sich zwar  immer noch verrückt und erschreckend an. Ich wusste nicht, wie das gehen sollte, aber ich war froh, dass ich nicht schon in der ersten Woche mit Schokolade aufhören musste.

Also habe ich mit dem Ausstieg angefangen. Und – Spoileralert – ich hatte seitdem EINIGE Rückfälle.

Jetzt ist Anfang 2017 und ich bin wieder an dem Punkt, dass ich zuckersüchtig bin. Und dass ich zuckerfrei sein möchte. So richtig langfristig zuckerfrei. Clean.

Also habe ich das Buch herausgeholt und fange wieder an. Puh.

Die erste Woche heißt: Adieu, Kaffee. Das kann ich. Aber vor der Woche, ab der ich keine Schokolade mehr essen soll, fürchte ich mich schon wieder.

Angelika

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