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zuckerfrei werden: wie ich von 5 Tafeln Schokolade am Tag auf Null gekommen bin

Meine Name ist Angelika und ich bin zuckersüchtig. Und dies ist meine Geschichte, wie ich zuckerfrei geworden bin.

ehrlich sein: Schokoladensucht eingestehen

Im Herbst 2013 habe ich es geschafft, ehrlich zu sein. Sehr ehrlich zu mir selber. Ich habe mir nämlich eingestanden, dass ich viel zu viel Schokolade esse. Es waren bis zu 5 Tafeln Schokolade am Tag, die ich gegessen habe. Ich war schokoladensüchtig.

 

Ja, 5 Tafeln Schokolade pro Tag. Am liebsten habe ich Ritter Sport Joghurt gegessen und Kinderschokolade. Und zusätzlich gab es natürlich auch noch jede Menge Kekse und Kuchen. Man gönnt sich ja sonst nix.

Meine Kinder waren damals noch sehr klein. Und auf dem Weg zur Krippe gab es einen Laden, da bin ich fast jeden Tag rein und habe eine Kinderschokolade gekauft. Auf dem restlichen Weg habe ich die einfach komplett gegessen. Damit meine Schokoladensucht nicht auffällt, habe ich die leere Packung draußen in den Mülleimer geschmissen.

Überhaupt, ich wollte natürlich nicht, dass mein Mann oder meine Familie das mitbekommt, wieviel Schokolade ich esse. Also habe ich sie versteckt. Ich hatte sogar verschiedene Depots. Im Kühlschrank, im Vorratsschrank, im Kleiderschrank. Und manche Tafeln, wie die Kinderschokolade, habe ich gar nicht erst mit nach Hause gebracht.

Schokolade und Süßigkeiten als Suchtstoff sind natürlich auch sehr praktisch. Das fällt gar nicht auf. Wenn ich nachmittags auf dem Spielplatz eine Packung Kekse gegessen habe, das fand doch niemand seltsam. Rauchen ist da schon viel verpönter. Und neben der Schaukel ‘nen Vodka kippen geht gar nicht. Aber Süßigkeiten? Süßigkeiten gehen einfach immer und die anderen essen sogar gerne mit.

Aber irgendwann im Herbst 2013, da habe ich gemerkt, dass da was nicht stimmt. Ich kann gar nicht genau sagen, warum es gerade dann war. Aber vielleicht kennst Du das, dieses Gefühl, diese innere Stimme, die immer lauter wird: irgendwas läuft hier grad falsch.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich mich selber vergifte. Ich habe gemerkt, dass es mir gar nicht gut geht. Körperlich und psychisch. Und dass die Schokolade mir zwar kurz ein Hoch beschert, aber ich danach umso tiefer falle und noch mehr brauche. Ich hab mich gefragt, wo das hinführen soll? Natürlich wusste ich rein rational, dass es nicht gesund ist, so viel Schokolade zu essen.

Der Rest meiner Ernährung war übrigens ganz ok, wobei ich sehr viel Kohlenhydrate und Obst gegessen habe. Doch eigentlich esse ich sogar ganz gerne Gemüse. Auf den Zucker im Kaffee verzichte ich schon seit fast 10 Jahren. Das Problem war “nur” die Schokolade. Die 5 Tafeln. Ich wollte also süßigkeiten- und zuckerfrei werden.

ab morgen…

Meine erste Idee war: “ok, ab morgen isst Du keine Süßigkeiten mehr. Keine Schokolade, keine Kekse, kein Kuchen”.

Plötzlich war da PANIK. Ja, bei dem Gedanken bin ich in Panik verfallen. Ich hatte Existenzangst. Ich habe mich gefragt: “aber was ess ich denn dann, wenn ich zuckerfrei werde?”. Gleichzeitig musste ich darüber lachen, denn die Antwort war natürlich: Gemüse und Käse und Obst und Brot und Nüsse etc. Diese Antwort hat mir aber nicht geholfen. Die Angst, diese Panik zu verhungern, die blieb.

Trotzdem habe ich es wieder und wieder mit Willenskraft versucht. Die Panik so gut es ignoriert. Und trotzdem Tag für Tag versagt. Selbst wenn ich den Vormittag hinbekommen habe, auf dem Weg zur Krippe habe ich mir wieder was gekauft. Selbst wenn ich Umwege gemacht habe, dann gab es eben nach der Krippe ein Stück Sahnetorte.

Das war mega-frustrierend. Ich bin doch ein vernünftiger, intelligenter Mensch! Wie kann es sein, dass ich nicht kontrollieren kann, was ich esse? Ich kam mir vor wie fremdgesteuert. Ich war in der Blutzuckerachterbahn gefangen. Ich war in meiner Schokoladensucht so unglücklich.

Parallel habe ich angefangen, mich im Internet zu informieren über’s zuckerfrei werden. Ich habe Blogs und Homepages gesucht, die sich mit dem Thema beschäftigen. Ich wollte Gleichgesinnte finden. Gefunden habe ich z.B. I Quit Sugar. Aber auch da ging es darum, von jetzt auf gleich auf Zucker zu verzichten. Genau das habe ich ja nicht geschafft!

Doch ich habe weitergesucht. Und das perfekte Buch gefunden. Nämlich “Süchtig nach Süßem?” von Inke Jochims*. Boah, war ich froh, als ich gesehen habe, worum es darin geht. Das ist nämlich ein 10-Wochen-Programm. Und erst in Woche 7 heißt es: keine Schokolade mehr!

Puh, das hat mich beruhigt. Ich fand das immer noch sehr herausfordernd, aber ich dachte mir: wenigstens ist es nicht schon morgen soweit. In 7 Wochen, das könnte ich schaffen.

Also habe ich das Programm gestartet. Woche für Woche habe ich eine andere Sache in meiner Ernährung geändert. Und das war nicht leicht. Ich hatte Entzugserscheinungen, vor allem Kopfschmerzen.

Aber: ich habe es tatsächlich geschafft. Nach 10 Wochen war ich komplett umgestellt auf eine zuckerfreie Ernährung! Und das war echt der Hammer! Mir ging es so gut! Ich war voller Kraft und Energie und guter Laune! Das Leben ohne Zucker war herrlich.

Und dann kam Weihnachten. Und ein Rückfall.

Blutzuckerachterbahn

Und wie gerne würde ich Dir sagen, dass ich danach sofort wieder zuckerfrei werden konnte. Aber so war es nicht. Ich habe es immer wieder für ein paar Wochen geschafft, ohne Zucker zu leben. Aber ich hatte auch sehr viele Rückfälle. Es war ein ewiges Auf & Ab.

 

Bis Januar 2017. Wieder wurde diese innere Stimme immer lauter. Wieder hatte ich das Gefühl, da stimmt was nicht. Ich habe gemerkt, dass mein Körper gar nicht mehr richtig auf den Zucker reagiert. Dass ich immer mehr brauche, um das “Zuckerhoch” zu erreichen. Ich bin sogar zum Arzt gegangen, um meinen Blutzucker checken zu lassen. Der konnte aber nichts erkennen.

wieder Angst

Trotzdem hatte ich Angst. Angst, Diabetes zu bekommen. Inzwischen hatte ich genug über die Zusammenhänge gelesen und Dokumentationen gesehen. Und mir war klar: wenn ich so weiter mache, dann werde ich krank.

Außerdem hatte ich gerade die Grenze zum Übergewicht überschritten. Und auch das machte mir Angst. Es ging mir nicht ums Aussehen, sondern um meine Gesundheit. Ich wollte doch eine gesunde Frau und Mutter sein! Und meinen Kindern ein Vorbild. Da konnte ich mir doch nicht jeden Nachmittag Torte reinschieben.

Wenigstens wusste ich, dass es geht, zuckerfrei leben. Zuckerfrei werden, das hatte ich ja schonmal geschafft. Nur diesmal war es mir so richtig ernst. Diesmal war mir klar, es geht nicht darum, eine “Challenge” zu machen. Oder eine Diät. Sondern darum, wirklich langfristig zuckerfrei zu leben.

langfristig zuckerfrei werden

Also habe ich wieder das Buch hervorgeholt und das 10-Wochen-Programm gestartet*. Und ich habe diesen Blog begonnen. Weil ich immer noch nicht viele Zuckersüchtige im Netz gefunden habe. Weil mich die “zuckerfreien” Rezepte mit pürierten Datteln, Kokosblütennektar und Stevia genervt haben.

Du findest auf meinem Blog sogar die Wochenberichte (z.B. Woche #1). Allerdings habe ich diesmal gar nicht die vollen 10 Wochen gebraucht. Weil dann Ostern anstand. Und wir zu meinen Schwiegereltern gefahren sind. Ich wusste, dort gibt es sooooo leckeren Kuchen. Aber ich wusste auch: beherrschen kann ich mich nicht. Und meine gute Laune aufgeben, das wollte ich auch nicht.

Also habe ich beschlossen: ich bin jetzt erstmal 5 Tage zuckerfrei. Nur 5 Tage, danach mach ich das Programm weiter. Und es hat geklappt! Ich habe mich mit Kokosgranola & Joghurt, zuckerfreier Schokolade und Käse irgendwie durch die 5 Tage gebracht. Ich war so stolz!

Und danach war mir klar: ich muss das Programm nicht zu Ende machen. Ich werd einfach weiter zuckerfrei leben. Warum soll ich die 5 Tage wieder aufgeben?

Seit Ostern 2017 bin ich also zuckerfrei. Ja, ich bin sehr stolz und froh und glücklich, dass ich nun zuckerfrei bin. Ich bezeichne mich immer noch als zuckersüchtig. So wie Alkoholiker trocken werden, so bin ich nun eine trockene Zuckersüchtige. Ich weiß, dass ich vorsichtig sein muss, aber gleichzeitig bin ich so unglaublich FREI.

Ich weiß, dass das schwer vorstellbar ist. Vielleicht sind es bei Dir nicht die Süßigkeiten sondern 3 Liter Cola am Tag. Zuckerfrei werden klingt für Dich im Moment vielleicht wahnsinnig anstrengend. Nervenaufreibend und kompliziert. Ja, der Weg war hart. Aber jetzt – jetzt ist es ganz leicht.

Also falls Du glaubst, dass Du viel zu viel Zucker zu Dir nimmst. Wenn Deine innere Stimme immer lauter wird. Wenn Dein Körper immer deutlicher protestiert. Dann hoffe ich, dass Dir meine Geschichte Mut macht. Du bist nicht allein!

Du kannst das auch!

Lies meine 3 Tips für den Start in Dein zuckerfreies Leben. Schau Dir Zucker-Dokumentationen an. Such Dir leckere Rezepte ohne Zucker und zuckerfreie Lebensmittel.

Du findest hier bei mir viele Informationen, die Dir helfen können. Du kannst auch zuckerfrei werden!

Angelika

 

 

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