Ich bin ja immer auf der Suche nach zuckerfreien Rezepten. Und inzwischen findet man auch einige. Was mich nur wirklich ärgert ist, dass es so viele “zuckerfreie Rezepte mit Datteln gesüßt” gibt.
Ich hab mal recherchiert: Der Kohlehydrategehalt (für mich = Zuckergehalt) von Datteln liegt bei ca. 66%. Eine getrocknete Dattel besteht zu 2/3 aus Zucker! Das sieht dann so aus:
Ganz ehrlich: nimm irgendein “normales” Kuchenrezept und halbiere die Zuckermenge – da hast Du wahrscheinlich weniger Zucker drin als wenn Du pürierte Datteln nimmst.
Ich frag mich echt, warum sich jemand die Mühe macht, Datteln zu pürieren für ein “zuckerfreies” Rezept mit Datteln. Wenn man doch stattdessen ganz einfach Zucker nehmen könnte. Das wäre viel ehrlicher. Und würde einiges einfacher machen. (Außer natürlich für Dattelbauern und Mixerproduzenten.)
Und ich möchte allen Foodbloggerinnen und Rezeptentwicklerinnen zurufen: Ein Bollen, der zum Großteil aus Datteln besteht, ist kein hipper Energieball sondern eine Zuckerbombe!
Ich finde es unfair und irreführend, solche Bollen zuckerfrei zu nennen. Denn sie sind es nicht. Und diese Rezepte machen es den Zuckersüchtigen wie mir echt schwer, die WIRKLICH zuckerfreien Sachen zu finden. (Wenn Du jetzt sagst, dann soll ich halt nur einen Bollen pro Tag essen – genau das geht nicht als Süchtige. Wenn ich 10 Bollen im Kühlschrank hab, dann ess ich 10 Bollen.)
Und wo ich grad schonmal so schön in Fahrt bin: das gilt natürlich für alle getrockneten Früchte. Rosinen: 59% Zucker. Getrocknete Bananen: 56% Zucker. Ein “zuckerfreies” Müsli mit Rosinen und Bananenchips ist NICHT ZUCKERFREI!
Irgendjemand sagt jetzt wahrscheinlich: aber die Vitamine! die Ballaststoffe!
Dann sag ich: wenn Du wirklich Vitamine willst, dann iss echtes Obst und Gemüse. Und wenn Dir das noch nicht genug Ballaststoffe sind, dann kipp Flohsamenschalen in Dein Müsli (Flohsamenschalen kannst Du z.B. bei Amazon kaufen* oder im Reformhaus).
Puh. Die Sache mit den Datteln regt mich echt auf. Ich trink jetzt erstmal ein Glas Wasser zur Beruhigung.
Angelika
“Wenn Du wirklich Vitamine willst, dann iss echtes Obst und Gemüse.”
Exakt das ist der Punkt.
Würde dem meisten Obst und Gemüse (temporärem Superfood ausgenommen) nicht das hipp-trendige Lifestyle-Attribut fehlen, könnte man das wirklich öfter mal machen…
ja, vielleicht erleben wir es ja noch, dass Paprika und Himbeeren gehypt werden (Grünkohl hat es ja immerhin schonmal geschafft!).
Warum so viele Foodblogger nach Datteln schreien liegt nicht am Zuckergehalt, sondern an deren glykämischer Last. Datteln erhöhen den Insulinspiegel nicht wie Zucker, so dass Diabetiker die Rezepte nachbacken können. Der Kaloriengehalt ist tatsächlich fast der Gleiche aber die Wirkung eine Andere. Vielleicht darum der Hype! Ich habe mich mittlerweile auch gegen Datteln entschieden weil man alles mit Bananen, Süsskartoffeln oder Möhren süßen kann und die haben einen noch niedrigeren glykämischen Index 😉
Ich glaub das mit den Datteln ist einfach grad trendy. Vielleicht sind ja als nächstes Süßkartoffeln dran? Die Produzenten würde es sicher freuen 😉
Ha, Du schreibst Bollen!!! Kommst Du aus Schwaben? 😉 Dieses Wort wurde mir in der dritten Klasse im Aufsatz als „Ausdruck!“ markiert und ich verstand damals gar nicht, was da dran falsch sein soll…..haha.
Über die Dattelgeschichte denk ich erst mal noch nach….
Ich komme ursprünglich aus Norddeutschland, mein Mann kommt aber aus Schwaben. Ich kann mir aber vorstellen, dass “Bollen” in vielen Gegenden Deutschlands verwendet wird.
Und zum Glück kann ich auf meinem Blog ja schreiben, was ich will! Und manchmal muss es eben auch so ein Ausdruck sein 😉
Jetzt bin ich auf diesen Artikel gestoßen, der mich hart trifft 😀 😀 😀 … ich esse schon gern mal Trockenobst und backe auch mit Datteln. Aber deine Argumente sind vollkommen richtig! Ich habe schon den Eindruck, dass ich weniger von dem Süßkram esse, wenn ich mit Datteln oder Feigen etc. süße, aber das ist ja nicht der Punkt.
Auf der anderen Seite habe ich Kekse aus Dinkelvollkornmehl, Banane und Butter auch im Nu verschlungen <3 .
Über die Sache mit dem Trockenobst muss ich noch nachdenken … und mich würde interessieren, warum du das so schlimm findest? Also das ist ja rein theoretisch getrocknetes Obst. Ist das dann nicht genauso wie eine Banane oder eben ein Apfel nur eben anders "zubereitet"? Kann man ja auch selbst herstellen^^.
Ich bin über Anastasia Zampounidis (https://www.instagram.com/anastasia.zampounidis/) zu dem Entschluss gekommen, zuckerfrei leben zu wollen .. sie isst seit 11 Jahren keinen Zucker i.e.S. und auch keinen Honig o.ä., aber Trockenfrüchte gehen klar.
Hi,
ja, viele verwenden Trockenobst, um weniger Industriezucker-Sachen zu essen. Wenn man sich damit wohlfühlt und man nicht anfängt, das 1:1 zu ersetzen, dann ist das ja auch ok!
Für mich ist Trockenobst “schlimm”, weil ich gemerkt habe, dass ich den hohen Zuckergehalt nicht gut vertrage. Der Zucker löst bei mir die Blutzuckerachterbahn aus, ich bekomme Heißhunger auf Süßes. Und schwuppdiwupp sitz ich mit ner Tafel Schokolade da. Deshalb vermeide ich Trockenobst.
Beim frischen Obst werde ich auch schneller satt. Beispiel Bananen: wie schnell ist so eine Tüte Bananenchips weggefuttert! Aber wenn das richtige Bananen wären, die könnte man nicht einfach mal so an einem Abend aufessen. Deshalb bevorzuge ich frisches Obst. Weil ich schneller satt werde und dabei nicht so viel Zucker zu mir nehme.
Aber letztendlich ist es wichtig, dass jede für sich merkt, was geht und was nicht. Ich habe das Buch von Anastasia auch gelesen. Und sie kommt ja mit den Trockenfrüchten gut zurecht!
Insofern: versuch mal eine Zeitlang komplett ungesüßt zu essen und dann probier nach und nach aus, was Dir gut tut!
Angelika
Datteln sind tatsächlich Kalorienbomben allerdings sind diese nicht zu vergleichen mit dem weißen Gift oder künstlich zugemischter Fructose (die im Labor hergestellt wurde) in Lebensmitteln und deren Wirkung auf den Körper. Bitte mal informieren. Eine Dattel ist ein vollkommen natürliches Produkt auch “Brot der Wüste” genannt mit unzähligen Vitaminen und Mineralstoffen. Ich süße lieber damit als mit Sirup, Stevia das häufig extrahiert und mit Maltodextrin (= Zucker) rieselfähig gemacht wird, oder Süßstoffen die zwar kalorienarm dafür aber krebserregend sind ( Stichwort Aspartam). Das einzige was für mich zum süßen bleibt ist die Dattel und ich liiiebe Sie und bin froh dass es sie gibt!!!!!!
Hallo Ivana,
Ich denke, bei uns zuckerfreien entscheidet jede sehr individuell, was ok ist und was nicht. Ich wollte nur mal darauf hinweisen, dass es (wenn es um den Zuckergehalt geht), dann viel Sinn macht, Zucker 1:1 mit Datteln zu ersetzen.
Und ich stimme Dir zu, dass Industriezucker und viele andere Süßungsmittel aus der Fabrik nicht zu vergleichen sind mit Obst. Aber letztendlich ist in getrockneten Früchten der Zuckergehalt doch sehr hoch. Da ich sehr empfindlich auch Zucker reagiere, verzichte ich daher auch auf Trockenobst. Aber ich freue mich, dass sie Dir schmecken und gut tun!
Angelika
Absolut richtig. Schön, dass jemand diesen Quatsch mal entkräftet.
Wow, was für ein unqualifizierter Kommentar.
Es ist löblich, dass du dich zuckerfrei ernähren willst, aber vielleicht solltest du dich vorher mal informieren, was Zucker überhaupt ist. Wie viele Arten von Zucker es gibt und was sie mit dem Körper machen.
“Zuckerfrei” leben bedeutet im Konsens “auf Industriezucker” verzichten. Künstliche oder nachgesüßte Dinge, in denen natürlicherweise kein Zucker vorkommt. Zucker macht süchtig, das hast du ja schon begriffen, und bringt den Stoffwechselhaushalt deines Körpers durcheinander.
Auch wenn Datteln sehr viel Zuckeranteil haben (oder Äpfel oder Kartoffeln etc.) heißt es nicht instant, dass es ungesund ist. Ganz im Gegenteil. Dein Körper kann diese Arten von Zucker viel besser umsetzen und umwandeln. Das heißt, mit Datteln zu backen macht nicht dicker als die halbe Portion raffinierten Zucker zu nehmen.
Hallo Du (leider gibst Du Deinen Vornamen nicht preis),
Ich glaube nicht, dass “zuckerfrei” im Konsens “auf Industriezucker verzichten” heißt. Es gibt sehr viele verschiedene Definitionen von “zuckerfrei”.
Getrocknete Datteln haben einen Zuckergehalt von 66%. Bei Äpfel (10%) und Karotten (5%) sind es deutlich weniger. Deshalb verzichte ich auf Trockenobst, weil ich merke, dass danach mein Blutzucker durcheinander kommt und ich Süßhunger bekomme.
Ich meine auch nicht, dass Datteln per se ungesund sind. Wenn Du sie gut verträgst, dann ist das doch toll!
Angelika
Was haltet Ihr von frischen Datteln? Getrocknet haben sie sehr viel Zucker aber frische Datteln haben sie nicht soviel Zucker und sind deshalb gesünder.
Hallo,
auch frische Datteln haben einen hohen Zuckeranteil von ca. 30%. Außerdem sind meines Wissens die meisten Datteln, die man in Deutschland kaufen kann, getrocknet.
Angelika
Genau auch mien Gefühl. Wenn ich OHNE Zucker sein möchte, möchte ich OHNE Zucker sein ;o)
Was mich viel mehr aufregt als die vielen Trockenobst-Rezepte das sind diese Pseudo-zuckerfreien Rezepte, die dann mit 200g Honig in einem Käsekuchen aufwarten! Es gibt doch z. B. die kostenlosen Magazine und Rezeptkarten von Rewe (oder anderen Supermärkten). Da ist mir das vermehrt aufgefallen. Nehm ich mir ein Rezept mit, weil die Überschrift mit dem Attribut “Zuckerfrei” wirbt, und daheim seh ich dann, dass ich da jede Menge Honig oder Sirup reintun soll. So ein Quatsch. Da wären zehn pürierte Datteln sinnvoller!
Allerdings hast du natürlich Recht, dass Trockenobst einen sehr hohen Zuckergehalt hat. Meine kleine Tochter bekommt von meiner Mutter öfter mal eine Handvoll Rosinen zu naschen und ich hatte schon öfter den Gedanken, dass sie ja dann gleich dieselbe Menge Gummibärchen essen könnte. Aber Rosinen haben wenigstens noch ein paar Vitamine und Ballaststoffe.
Ja, die Definition von “zuckerfrei” wird in Rezepten sehr weit gefasst. Solche Rezepte mit viel Honig etc. gibt es ja auch im Internet. Aber das Gute ist ja: WIR entscheiden, was wir nachkochen und nachbacken.
Liebe Angelika,
Du sprichst mir aus der Seele. Gerade hatte ich ein Gespräch mit einer Kollegin darüber, die mit einem Koch- und Backbuch ankam und mir ihre “zuckerfreien” Rezepte mit Datteln & Co. nahelegen wollte. Das Kochbuch heißt auch tatsächlich Zuckerfrei. Drin steht dann eine Definition in der Art, dass ja nur raffinierter Zucker gemeint sein.
Da kann die Autorin drehen und wenden, zuckerfrei heißt ohne Zucker, egal, wo er herkommt!
🙂
Maui
Hallo Maui,
ja, es gibt ja keine allgemeingültige Defintion von zuckerfrei (außer die gesetzliche, aber nach der ist auch ein Apfel nicht zuckerfrei). Wenn Deiner Kollegin die Datteln gut tun, dann ist es doch ok. Mach Du es so, wie es DIR gut tut!
Angelika